Typische Fehler beim Ausfüllen der Online-Steuererklärung

Immer mehr Kantone setzen auf E-Filing. Doch beim Ausfüllen passieren schnell Fehler, die Geld kosten. Dieser Artikel zeigt typische Probleme bei der Online-Steuererklärung und gibt Tipps für eine sichere Abgabe.

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Typische Fehler beim Ausfüllen der Online-Steuererklärung
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Immer mehr Kantone setzen auf digitale Lösungen wie ZHprivateTax, VaudTax oder BE-Login. Die Online-Steuererklärung bringt viele Vorteile: weniger Papier, automatisierte Berechnungen und eine direkte Übermittlung an das Steueramt. Dennoch passieren beim Ausfüllen jedes Jahr zahlreiche Fehler – oft mit finanziellen Folgen. Dieser Artikel zeigt die häufigsten Stolperfallen und gibt Tipps, wie Sie Ihre Online-Steuererklärung fehlerfrei erledigen.

Fehler 1: Doppelte oder falsche Eingaben

Viele Systeme bieten die Möglichkeit, Daten aus dem Vorjahr zu übernehmen. Das spart Zeit – führt aber schnell zu falschen Angaben, wenn Werte nicht aktualisiert werden. Häufig passiert es, dass alte Krankheitskosten oder Fahrkostenpauschalen übernommen werden, obwohl sie sich geändert haben.

Tipp:

Prüfen Sie vor dem Absenden jede Rubrik sorgfältig. Löschen Sie übernommene Werte, die nicht mehr gültig sind, und tragen Sie aktuelle Beträge ein.

Fehler 2: Pauschale und effektive Kosten gleichzeitig angeben

Ein häufiger Stolperstein: Steuerzahler:innen geben sowohl die Pauschale für Berufsauslagen als auch einzelne effektive Kosten ein. Das führt automatisch zu Korrekturen durch das Steueramt und kann Rückfragen oder sogar Kürzungen nach sich ziehen.

Tipp:

Entscheiden Sie sich klar zwischen Pauschale und effektiven Kosten. Prüfen Sie, welche Variante für Sie günstiger ist, und bleiben Sie konsequent dabei.

Fehler 3: Fehlende Belege bei elektronischer Einreichung

Auch wenn die Steuererklärung digital eingereicht wird, verlangt das Steueramt Nachweise. Viele vergessen, Belege hochzuladen oder in Papierform nachzureichen. Besonders bei Krankheitskosten, Spenden oder Weiterbildungskosten führt das zu Streichungen.

Tipp:

Laden Sie alle relevanten Belege als PDF oder Bilddatei hoch. Nutzen Sie, wo möglich, die Upload-Funktion des E-Filing-Systems.

Fehler 4: Probleme bei Ehepaaren und Partnerschaften

Bei gemeinsam besteuerten Ehepaaren oder eingetragenen Partnerschaften werden Einkünfte und Abzüge oft falsch zugeordnet. Typische Fehler sind doppelte Einträge oder das Vergessen des Zweitverdienerabzugs.

Tipp:

Achten Sie darauf, dass alle Einkünfte und Abzüge korrekt auf die beiden Partner verteilt werden. Prüfen Sie, ob Sie den Zweitverdienerabzug geltend machen können – bei der direkten Bundessteuer bis zu 14.100 Franken.

Fehler 5: Fehlende Aktualisierung bei Vermögen

Banken und Broker stellen Konto- und Depotauszüge digital zur Verfügung. Viele tragen jedoch noch Werte aus dem Vorjahr ein oder vergessen neue Konten. Auch Kryptowährungen werden häufig nicht korrekt angegeben.

Tipp:

Nutzen Sie die Steuerbescheinigungen Ihrer Bank oder die offizielle Kursliste der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) für Kryptowährungen. Erfassen Sie den Vermögensstand per 31. Dezember vollständig und korrekt.

Fehler 6: Technische Probleme und fehlende Kontrolle

Manche Online-Systeme sind nicht besonders benutzerfreundlich. Fehler entstehen, wenn Felder versehentlich übersprungen oder Eingaben nicht gespeichert werden. Besonders riskant ist es, die Erklärung ohne abschliessende Kontrolle einzureichen.

Tipp:

Nutzen Sie die Kontrollfunktionen am Ende des Programms. Die meisten Systeme markieren unvollständige oder fehlerhafte Angaben. Führen Sie ausserdem einen eigenen Plausibilitätscheck durch – stimmen Einkommen, Abzüge und Vermögen insgesamt?

Fazit: Sorgfalt zahlt sich auch digital aus

Die Online-Steuererklärung erleichtert den Prozess, erfordert aber genauso viel Aufmerksamkeit wie die klassische Papierform. Wer sich Zeit nimmt, Belege sorgfältig hochlädt, zwischen Pauschale und effektiven Kosten unterscheidet und alle Daten aktuell hält, vermeidet die häufigsten Fehler. Mit einem letzten gründlichen Check vor dem Absenden sichern Sie sich nicht nur eine korrekte Steuererklärung, sondern auch das Vertrauen des Steueramts.

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