Steuern sparen mit der Säule 3a: Wie funktioniert das?
Die private Vorsorge ist in der Schweiz ein zentrales Thema – nicht nur für die finanzielle Absicherung im Alter, sondern auch für die Steueroptimierung. Mit der Säule 3a können Erwerbstätige gleich doppelt profitieren: Sie sparen langfristig für die Pensionierung und reduzieren gleichzeitig ihre jährliche Steuerlast.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Säule 3a funktioniert, wie hoch die jährlichen Abzüge sind, welche Anlageformen es gibt und welche steuerlichen Vorteile sich daraus ergeben.
Das Drei-Säulen-System der Schweiz
Überblick
Die Altersvorsorge in der Schweiz basiert auf drei Säulen:
- 1. Säule (AHV/IV/EO): Staatliche Vorsorge, obligatorisch für alle.
- 2. Säule (Pensionskasse): Berufliche Vorsorge, obligatorisch für Arbeitnehmer.
- 3. Säule (private Vorsorge): Freiwillige Ergänzung, aufgeteilt in 3a (gebundene Vorsorge) und 3b (freie Vorsorge).
Fokus auf die Säule 3a
Die Säule 3a ist gebunden, das heisst, das Geld kann nur unter bestimmten Bedingungen vorzeitig bezogen werden (z. B. für Wohneigentum, Selbstständigkeit, Auswanderung oder Pensionierung).
Steuerliche Vorteile der Säule 3a
Abzug vom steuerbaren Einkommen
Einzahlungen in die Säule 3a können jedes Jahr vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.
Maximalbeträge (Stand 2025):
- Mit Pensionskasse: CHF 7’056 pro Jahr
- Ohne Pensionskasse (Selbstständige): 20 % des Nettoeinkommens, max. CHF 35’280 pro Jahr
Steuerfreie Erträge während der Laufzeit
Zinsen und Wertsteigerungen innerhalb der Säule 3a sind steuerfrei.
Besteuerung bei Auszahlung
Bei Bezug wird das Kapital zu einem reduzierten, separaten Steuersatz besteuert, der deutlich tiefer liegt als der reguläre Einkommenssteuersatz.
Anlageformen der Säule 3a
Bankkonto 3a
- Klassische Form mit Zinsgutschrift
- Sehr sicher, aber geringe Rendite
Wertschriftenlösung (Fonds, ETFs)
- Investition in Aktien, Obligationen oder gemischte Fonds
- Höhere Renditechancen, aber auch Kursrisiken
- Besonders geeignet für langfristige Anlagen (15+ Jahre bis zur Pensionierung)
Vorbezugsmöglichkeiten
Ein Bezug vor der Pensionierung ist nur in Ausnahmefällen möglich:
- Wohneigentum: Finanzierung von selbstgenutztem Eigentum
- Selbstständigkeit: Start oder Finanzierung einer selbstständigen Tätigkeit
- Auswanderung: Bei endgültigem Verlassen der Schweiz
- Invalidität: Bei dauerhafter Erwerbsunfähigkeit
Praxisbeispiele
Beispiel 1: Angestellter mit Pensionskasse
Eine Arbeitnehmerin verdient CHF 90’000 pro Jahr. Sie zahlt den Maximalbetrag von CHF 7’056 in die Säule 3a ein und spart dadurch je nach Kanton zwischen CHF 1’500 und 2’500 Steuern.
Beispiel 2: Selbstständiger ohne Pensionskasse
Ein selbstständiger Grafiker verdient CHF 120’000. Er kann 20 % seines Einkommens (CHF 24’000) in die Säule 3a einzahlen und spart mehrere Tausend Franken Steuern.
Häufige Fehler und Tipps
Häufige Fehler
- Keine oder zu späte Einzahlung (Steuerabzug nur für Einzahlungen bis 31. Dezember möglich)
- Annahme, dass die Säule 3a komplett steuerfrei sei (Besteuerung erfolgt bei Auszahlung)
- Alle Gelder in ein einziges 3a-Konto einzahlen (erschwert gestaffelte Auszahlungen)
Tipps
- Jährlich den Maximalbetrag einzahlen, um Steuervorteile optimal zu nutzen
- Mehrere 3a-Konten eröffnen, um spätere Auszahlungen zu staffeln
- Bei langer Laufzeit auf Wertschriftenlösungen setzen, bei kurzer Laufzeit Bankkonto bevorzugen
- Vor Pensionierung die Steuerfolgen des Bezugs planen (kantonale Unterschiede beachten)
Fazit
Die Säule 3a ist eines der wichtigsten Instrumente zur Steueroptimierung in der Schweiz. Mit regelmässigen Einzahlungen können Erwerbstätige ihre Steuerlast deutlich senken und gleichzeitig fürs Alter vorsorgen.
Besonders effektiv ist die Säule 3a, wenn sie über viele Jahre hinweg genutzt und mit einer durchdachten Auszahlungsstrategie kombiniert wird.

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