So funktioniert die Steuererklärung in der Schweiz Schritt für Schritt
Die jährliche Steuererklärung ist für viele ein notwendiges Übel – doch mit der richtigen Vorbereitung und einem klaren Ablauf lässt sie sich effizient erledigen. In der Schweiz sind die Verfahren kantonal unterschiedlich, die Grundstruktur bleibt jedoch überall gleich.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie die Steuererklärung in der Schweiz funktioniert – von der Vorbereitung bis zur Abgabe.
Schritt 1: Unterlagen sammeln
Bevor Sie mit der Steuererklärung beginnen, sollten Sie alle notwendigen Dokumente bereitlegen:
- Lohnausweise und Rentenbescheinigungen
- Konto- und Depotauszüge per 31. Dezember
- Versicherungsnachweise (Krankenkasse, Säule 3a, Lebensversicherung)
- Hypothekarzinsbescheinigungen und Immobilienunterlagen
- Belege für Berufsauslagen, Krankheitskosten, Kinderbetreuung etc.
Schritt 2: Zugang zur Steuererklärung
Papierformular
Einige Kantone versenden noch Steuerformulare per Post, die man handschriftlich ausfüllen kann.
Elektronische Steuererklärung
Die meisten Kantone bieten heute Online-Portale oder Software an, mit denen sich die Steuererklärung digital erfassen und direkt einreichen lässt.
Schritt 3: Persönliche Angaben erfassen
Im ersten Teil der Steuererklärung werden persönliche Daten eingetragen:
- Zivilstand (ledig, verheiratet, eingetragene Partnerschaft)
- Kinder und Unterhaltsberechtigte
- Religionszugehörigkeit (für Kirchensteuer)
Schritt 4: Einkommen deklarieren
Alle Einkünfte müssen angegeben werden:
- Erwerbseinkommen (Lohn, Nebenerwerb, Selbstständigkeit)
- Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden, Wertschriftenerträge)
- Renten und Pensionen (AHV, IV, Pensionskasse)
- Sonstige Einkünfte (Mieteinnahmen, Unterhaltszahlungen, Nebenerwerb)
Schritt 5: Vermögen deklarieren
Zum Vermögen gehören:
- Bank- und Postguthaben
- Wertschriften, Aktien, Fonds, Obligationen
- Immobilien (mit Steuerwert und Eigenmietwert)
- Fahrzeuge, Lebensversicherungen mit Rückkaufswert
Schritt 6: Abzüge geltend machen
Abzüge reduzieren das steuerbare Einkommen. Dazu gehören:
- Berufsauslagen (Fahrkosten, Arbeitsmittel, Verpflegungsmehraufwand)
- Krankenkassenprämien und Krankheitskosten
- Einzahlungen in die Säule 3a
- Schuldzinsen (Hypotheken, Kredite)
- Unterhalts- und Kinderbetreuungskosten
- Spenden an gemeinnützige Organisationen
Schritt 7: Kontrolle und Einreichung
Vor Abgabe unbedingt prüfen:
- Stimmen alle Angaben mit den Belegen überein?
- Sind alle relevanten Abzüge eingetragen?
- Wurden alle Unterlagen beigelegt oder hochgeladen?
Die Einreichung erfolgt entweder:
- online über das kantonale Portal oder
- per Post beim zuständigen Steueramt.
Schritt 8: Steuerveranlagung abwarten
Nach Prüfung der Steuererklärung erhalten Sie die definitive Steuerveranlagung.
- Enthält diese Fehler, können Sie innert Frist Einsprache erheben.
- Stimmen die Angaben, bezahlen Sie die festgelegten Bundes-, Kantons- und Gemeindesteuern.
Praxisbeispiele
Beispiel 1: Angestellter in Zürich
Nutzt das eTaxZH-Portal, trägt Lohneinkommen und Säule-3a-Einzahlung ein und macht Pendelabzug geltend.
Beispiel 2: Familie mit Eigenheim in Bern
Deklariert Einkommen und Vermögen, trägt Eigenmietwert, Hypothekarzinsen und Unterhaltskosten ein.
Beispiel 3: Selbstständige Unternehmerin in Basel
Reicht zusätzlich zur privaten Steuererklärung die Geschäftsbuchhaltung ein.
Häufige Fehler und Tipps
Häufige Fehler
- Abzüge vergessen (z. B. Säule 3a, Krankheitskosten, Spenden)
- Falsche Angaben bei Wertschriften oder Immobilien
- Frist verpasst und Mahngebühren riskiert
Tipps
- Unterlagen laufend sammeln und sortieren
- Abgabefrist im Kalender notieren und bei Bedarf Fristverlängerung beantragen
- Bei komplexen Fällen (z. B. Selbstständigkeit, Immobilien im Ausland) professionelle Hilfe nutzen
Fazit
Die Steuererklärung in der Schweiz folgt einem klaren Ablauf – von der Sammlung der Unterlagen über die Deklaration von Einkommen und Vermögen bis hin zu den Abzügen und der Einreichung. Wer strukturiert vorgeht und alle Fristen beachtet, vermeidet unnötige Fehler und spart im besten Fall Steuern.

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