Hauskauf in der Schweiz: Welche steuerlichen Folgen entstehen?
Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung in der Schweiz ist für viele ein wichtiger Schritt im Leben – und mit hohen Investitionen verbunden. Neben Finanzierung, Hypotheken und Kaufpreis spielen auch die steuerlichen Konsequenzen eine grosse Rolle. Käufer sollten wissen, welche Steuern beim Erwerb anfallen, welche Abzüge möglich sind und wie sich der Kauf langfristig auf die Steuerbelastung auswirkt.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche steuerlichen Folgen ein Hauskauf in der Schweiz hat – von einmaligen Kosten bis hin zu laufenden steuerlichen Verpflichtungen.
Einmalige Steuern und Gebühren beim Kauf
Handänderungssteuer
In vielen Kantonen wird beim Eigentumswechsel eine Handänderungssteuer erhoben. Sie beträgt in der Regel zwischen 0,2 % und 3 % des Kaufpreises.
- In Zürich entfällt die Handänderungssteuer.
- In Bern beträgt sie z. B. 1,8 %.
Grundbuchgebühren
Die Eintragung ins Grundbuch ist obligatorisch und verursacht Gebühren, die in der Regel vom Käufer getragen werden.
Notariatskosten
Die Beurkundung des Kaufvertrags durch einen Notar ist ebenfalls gebührenpflichtig.
Laufende steuerliche Folgen nach dem Kauf
Eigenmietwert
Wer sein Eigenheim selbst bewohnt, muss den Eigenmietwert als fiktives Einkommen versteuern. Dieser wird von den Steuerbehörden anhand von Lage, Grösse und Ausstattung festgelegt.
Hypothekarzinsen
Hypothekarzinsen können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Damit reduziert sich die Steuerbelastung – besonders in den ersten Jahren mit hoher Fremdfinanzierung.
Unterhalts- und Renovationskosten
Eigentümer können jährlich Unterhaltskosten geltend machen – entweder pauschal oder effektiv. Energetische Sanierungen sind besonders steuerlich begünstigt.
Vermögenssteuer
Das Haus zählt zum Vermögen und muss zum kantonalen Steuerwert in der Steuererklärung angegeben werden. Der Steuerwert liegt in der Regel unter dem Marktwert.
Immobilienverkauf in der Zukunft
Grundstückgewinnsteuer
Wer eine Immobilie später verkauft, muss auf den erzielten Gewinn die Grundstückgewinnsteuer zahlen. Diese Steuer fällt kantonal unterschiedlich hoch aus.
Aufschubmöglichkeiten
Ein Aufschub ist oft möglich, wenn der Verkaufserlös in eine neue selbstgenutzte Immobilie reinvestiert wird.
Praxisbeispiele
Beispiel 1: Hauskauf in Bern
Ein Paar kauft ein Haus für CHF 800’000. Zusätzlich fallen ca. CHF 14’400 Handänderungssteuer (1,8 %), Grundbuch- und Notariatsgebühren an. Diese Kosten sind nicht steuerlich abziehbar, müssen aber einkalkuliert werden.
Beispiel 2: Eigenheimfinanzierung in Zürich
Ein Käufer finanziert sein Haus über eine Hypothek mit CHF 20’000 Zinsbelastung pro Jahr. Diese Zinsen sind steuerlich abziehbar und senken das steuerbare Einkommen erheblich.
Häufige Fehler und Tipps
Häufige Fehler
- Annahme, dass nach dem Kauf keine weiteren steuerlichen Verpflichtungen bestehen
- Unterschätzung der Steuerbelastung durch den Eigenmietwert
- Keine langfristige Planung der Hypothekarzinsen und Unterhaltskosten
Tipps
- Vor dem Kauf die kantonalen Regeln zu Handänderungssteuern prüfen
- Eigenmietwert und laufende Abzüge in die Finanzplanung einbeziehen
- Hypotheken so strukturieren, dass Abzüge optimal genutzt werden können
- Verkauf und Grundstückgewinnsteuer frühzeitig mitbedenken
Fazit
Der Hauskauf in der Schweiz hat nicht nur finanzielle, sondern auch erhebliche steuerliche Konsequenzen. Neben einmaligen Kosten wie Handänderungssteuer und Grundbuchgebühren entstehen laufende Verpflichtungen wie der Eigenmietwert, die Deklaration im Vermögen und die Versteuerung von Gewinnen beim späteren Verkauf.
Wer die steuerlichen Folgen kennt und frühzeitig in die Kaufentscheidung einbezieht, kann seine Investition optimal planen und Überraschungen vermeiden.

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